Bärlauch: Fuchsbandwurm

  
Bärlauch am Baumstumpf

Gross ist die Angst, dass die Blätter des Bärlauchs von Eiern des Fuchsbandwurms befallen sein könnten.

Denn der Fuchsbandwurm kann im Menschen zu schweren Leberschäden führen. Inzwischen sind die meisten Fälle von Fuchsbandwurm beim Menschen jedoch heilbar (90%), anders als noch vor ein paar Jahrzehnten als der Fuchsbandwurm nahezu immer tödlich verlief, wenn auch erst viele Jahre nach der Ansteckung.

Vor allem in Süddeutschland und in den Alpenländern sind viele Füchse vom Fuchsbandwurm befallen.

Daher ist es durchaus sinnvoll, sich an ein paar Grundregeln zu halten, um die Gefahr durch den Fuchsbandwurm zu minimieren.

Risiko-Minimierung

Zunächst sollte man möglichst nicht dort Bärlauch sammeln, wo der Fuchs bevorzugt seine Ausscheidungen hinterlässt.

Er hinterlässt seinen Kot am liebsten an Stellen, wo er einen guten Überblick hat.

Folgende Stellen sollte man als Bärlauch-Sammelstellen also meiden:

  • Wegkreuzungen
  • Kuppen
  • Baumstümpfe
  • Felsen
Die Eier des Fuchsbandwurms werden jedoch auch von den Ameisen weitergetragen, insofern hilft die Vermeidung der typischen Stellen nur bedingt.

Nach dem Sammeln hilft es, das Sammelgut sehr gründlich einzeln abzuwaschen und anschliessend durch Abreiben mit einem sauberen Papiertuch abzutrocknen.

Die Eier des Fuchsbandwurms sind jedoch so klebrig und klein, dass man sie nicht alle abwaschen kann.

Die Fuchsbandwurm-Eier werden durch Kochen abgetötet. Wenn man ganz sicher sein will, sollte man den Bärlauch also kochen. Allerdings verliert er dann weitgehend seinen besonderen Charme und sein köstliches Aroma. Man könnte bei solch ausgeprägter Angst vielleicht auch auf Bärlauch verzichten und stattdessen Schnittlauch mit Knoblauch kombinieren.

Einfrieren hilft nicht gegen Fuchsbandwurm-Eier.

Man könnte auch Bärlauch aus Gewächshäusern verwenden, jedoch ist die genaue Herkunft bei Bärlauch im Handel meistens nicht zu erfahren. Man erfährt nur, aus welchem Land er kommt.

Fuchsbandwurm - übertriebene Angst?

Zwar gibt es tatsächlich eine reale Gefahr am Fuchsbandwurm zu erkranken, aber die Zahl der Fälle ist äusserst gering.

In Deutschland erkranken pro Jahr zwischen acht und zwölf Menschen am Fuchsbandwurm.

Davon werden heutzutage 90% dank moderner Medizin gerettet.

Es gibt also pro Jahr ungefähr einen Toten durch Fuchsbandwurmbefall.

Wegen dieses einen Falles wird in den Medien und von ängstlichen Menschen fleissig Panik geschürt und alle werden verunsichert, die gerne Bärlauch, Heidelbeeren oder Preiselbeeren sammeln.

Im Strassenverkehr sterben jährlich tausende von Menschen und trotzdem fährt fast jeder regelmässig mit dem Auto.

Es gibt auch jedes Jahr viele tausend Menschen, die an Grippe sterben und dennoch wird die Grippegefahr häufig auf die leichte Schulter genommen.

Die Toten durch die Folgen von Übergewicht gehen in die Hunderttausende. Dennoch essen viele Menschen zuviel und ungesund und bewegen sich zu wenig.

Die Gefahr durch den Fuchsbandwurm steht also in keinem vernünftigen Verhältnis zu anderen Gefahren, die oft leichtfertig missachtet werden.

Manchmal frage ich mich, ob die Warnungen vor dem Fuchsbandwurm nicht eigentlich ein Trick der Bärlauch-Fans sind, die damit unliebsame Sammelkonkurrenz von ihren bevorzugten Sammelstellen fernhalten wollen ;-)