Bärlauch: Pflanzenbeschreibung

  
Bärlauch

Der Bärlauch ist ein Verwandter des Knoblauchs und der Zwiebel.

Im Gegensatz zu diesen beiden Kulturpflanzen, die einst aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa gebracht wurden, ist der Bärlauch jedoch in Mitteleuropa heimisch und daher auch wild anzutreffen. Schon die alten Germanen kannten und liebten den Bärlauch.

Ausser in Europa kommt der Bärlauch auch in Nordasien vor.

Damit sich der Bärlauch wohlfühlt, muss das Klima relativ mild sein, weshalb er ozeanische Klimazonen bevorzugt.
Bärlauch-Feld

Man findet ihn in Auenwäldern, am liebsten unter Laubbäumen auf humusreichen, feuchten Böden. Sandböden mag der Bärlauch weniger gern und auch in Nadelwäldern findet man ihn nicht. Die volle Sonne meidet der Bärlauch, lieber ist ihm der Halbschatten.

Dort wo er wächst, kommt der Bärlauch meist in Massen vor. Er überwuchert dann gerne das ganze Gelände und hüllt das Waldstück in seinen intensiven Knoblauch-Duft. Daher kann man Bärlauchstellen meistens schon von weitem erahnen, zumindest wenn der Wind aus der Richtung des Bärlauchbestandes weht.

In der Nähe des Bärlauchs findet man oft auch das Scharbockskraut, Maiglöckchen, Herbstzeitlose, vielblütige Weisswurze, Einbeeren, Aronstab und Märzenbecher.

Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Allium ursinum, Allium latifolium, Allium nemorale, Ophioscorodon ursinum
Pflanzenfamilie: Zwiebelgewächse = Alliaceae
Andere Namen: Bären-Lauch, Hexenzwiefel, Hexenzwiebel, Ramsen, Ramser, Räms, Rams, Rames, Ränsel, Ramsell, Latschenknofel, Waldlauch, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch, Wilder Knofel, Zigeunerlauch,
Englische Namen: Ramsons, Bear's Garlic, Wild Garlic
Französische Namen: Ail d'ours
Verwandte Art: Knoblauch

Pflanzenbeschreibung

Bärlauch-Blätter

Der Bärlauch ist eine mehrjährige Zwiebelpflanze.

Zwischen Ende Februar und Ende März treiben die länglichen Knollen im Boden die ersten Blätter aus.

Die Blätter sind ausgewachsen zwischen 20 und 30 cm lang und flach aber breit, zumindest in der Mitte. Sie enden in einer Spitze.

In der Mitte haben die Bärlauchblätter einen Längsknick. Ihre Blattnerven verlaufen parallel zueinander.


Bärlauch mit beginnender Blüte

Die Blätter stehen auf dünnen Stengeln, die getrennt voneinander aus der Knolle wachsen. Jede Knolle bringt mehrere Blätter hervor.

Wenn man die Blätter zerreibt, duften sie ausgeprägt nach Knoblauch.

Häufig riecht auch die ganze Umgebung nach dem kräftigen Bärlauch-Aroma.

Ab Ende März beginnt der Bärlauch zu blühen.

Die Blüten wachsen auf eigenen Stengeln.

Zuerst ist die Blüte von einer Hülle umgeben, die sich nach und nach öffnet und der Blüte erlaubt, sich zu entfalten.

Die weissen Blüten wachsen kugelförmig.


Bärlauch-Blüte

Jede Einzelblüte hat sechs schmale Blütenblätter.

In der Mitte steht der dreigeteilte, grüne Fruchtknoten.

Weissliche Staubfäden stehen lustig ab und präsentieren ihre Pollen.

Aus den Blüten entwickeln sich grüne, kugelige Früchte, die kleine Samen enthalten.

Diese Samen werden gerne von Ameisen verschleppt, was zur Vermehrung des Bärlauchs beiträgt.

Der Bärlauch vermehrt sich einerseits durch diese Samen, die jedoch etwa zwei Jahre zum Keimen brauchen und andererseits durch die Vermehrung der Knollen im Boden.

Wenn er sich an einem Platz wohlfühlt, überwuchert er nach einigen Jahren die ganze Umgebung.

Schon wenige Monate nach der Blüte werden die Blätter welk und dünn, schliesslich verschwinden sie vollständig. Kurz darauf verschwinden auch die Blüten und ihre Stengel.

Im Sommer ist vom Bärlauch nichts mehr zu sehen.

Siehe auch

Weitere Infos über die Bärlauch-Pflanze finden Sie unter:
  • Sammeltipps
  • Verwechslungsgefahr
  • Anbau